Freitag, 9. November 2012

Neues vom sagenhaften Wasserberg am Bodensee

Der November ist hier am See eigentlich der klassische Nebelmonat, doch er startete relativ mild und hell. Die Aerosolausbringungen gingen mehr oder weniger stark, aber stetig weiter. Wir hatten übers Wochenende stürmischen Südföhn und gab es zwischendurch auch einmal einen annähernd wolkenlosen Himmel, aber das Kunstwolkengeschmiere nahte spätestens am Nachmittag aus Südwesten. Bei Südföhn sollte der Föhnwind eigentlich aus südlicher Richtung wehen, die Wolken wurden aber eindeutig vom Wind mehr aus westlicher Richtung herangetrieben, was auch an den Wellen in der Rheinströmung zu erkennen war. Der durch den Bodensee strömende Rhein fließt unter der Rheinbrücke hindurch Richtung Westen, nach Basel, der starke Westwind blies dagegen an und so türmen sich, von Wind und Strömung gepeitschte, schäumende und tänzelnde Wellenberge auf.
Da mit dem Wetter ja soundso nichts mehr so ist, wie es sein sollte habe ich mich darüber nicht weiter gewundert.

Die Fernsicht war durch die Föhnwetterlage einmal mehr grandios. Am Freitag war der Himmel sogar für ein paar Stunden streifenfrei.



Am Samstag wurden wieder vermehrt Aerosole ausgebracht, aber die Fernsicht war richtig klasse. Freie Sicht bis Bregenz, vom Ufer des Konstanzer Hörnle aus.



Ohne diesen heftigen Wind und ohne die künstlich erzeugte Bewölkung wären die Temperaturen von Freitag bis Sonntag am Nachmittag sicherlich auf annähernd 20° gestiegen. Ich schätze an windgeschützten Stellen und etwas vom See entfernt konnte man sich im Bikini auf der Terrasse räkeln.
Am Sonntag brach dann der Föhn zusammen und ich erklomm den 22,8 m hohen Bismarkturm, um die letzten Eindrücke mitzunehmen.



Nachmittags erlaubte mir dann noch ein paar wenige Schwimmzüge in meinem schönen See, bevor die herbstlichen Temperaturen, abermals in den Keller gingen.

Die Fernsicht blieb trotz dem Zusammenbruch des Südföhns weiter erhalten, und so fuhr ich am Montag einmal mehr am Schweizer Ufer entlang, bis Altnau. Der Altnauer Schiffanlegesteg ragt dort 250 Meter weit in den See hinein und man blickt herrlich weit gen Westen bis Überlingen und Birnau, gen Osten nach Bregenz und über die Vorarlberger Alpen. Wahnsinnig, der See schaut so flach aus, eine weite Ebene ohne erkennbaren Wasserberg.



Am Samstag, dem Tag mit den besten Sichtverhältnissen, bedingt durch den klärenden und stetig heftigen Föhnwind, habe ich nach Sonnenuntergang übrigens vom Konstanzer Hörnle aus, die hell erleuchtete Autofähre in nicht ganz 20 Kilometern Entfernung gesehen, welche von Friedrichshafen nach Romanshorn verkehrt. Eigentlich müßte der sagenhafte Wasserberg die Sicht auf die Fähre fast gänzlich verbergen.
Ferner konnte ich sämtliche Sturmwarnleuchten um den sichtbaren Teil des Sees ausmachen. Nicht nur die naheliegenden von Meersburg und Fischbach, und den am schweizerischen Ufer liegenden, in Bottighofen und Uttwil, sondern auch die von Friedrichshafen, Langenargen, Wasserburg und Lindau, sogar die am österreichischen Seeufer in Bregenz gelegene, in rund 44 Kilometern Entfernung!
Ein herrliches Schauspiel! Wie eine Lichtorgel blinkten die orangenen Sturmwarnleuchten in regelmäßigen Abständen, welche man eigentlich wegen des sagenhaften Wasserbergs überhaupt nicht sehen dürfte.

Aufgrund dieser wiederholten Beobachtung über den nichtexistenten Wasserberg wollte ich Wikipedia darauf aufmerksam machen, daß der dortige Artikel über den Wasserberg und die Erdkrümmung nicht korrekt ist. Leider wollen die Administratoren dort Beweise und Belege, welche ich mit meinem bescheidenen Teleobjektiv nicht erbringen kann.

Von daher sucht die Bürgerinitiative Flacher Bodensee weiter nach einem mutigen Fotographen mit einem richtig guten Teleobjektiv, der daran interessiert ist, endlich die Wahrheit über den sagenhaften Wasserberg am Bodensee ans Licht zu bringen.

Keine Kommentare: